beratungsNetzwerk hessen - Mobile Intervention gegen Rechtsextremismus

Rechte Jugendcliquen

Rechte Jugendcliquen

Bei der Suche von Jugendlichen nach Zugehörigkeit und Anerkennung, nach Selbstwirksamkeit und Sinn bietet die rechtsextreme Jugendkultur im Sinne einer "Erlebniswelt Rechtsextremismus" niedrigschwellige Angebote. Doch was macht die rechtsextreme Jugendkultur und die rechte Clique so attraktiv?

1. Vorbereitung des Ausstellungsbesuches/Einführung in das Thema

 

Dabei sein ist alles!

Wenn Werte wie wie Gemeinschaft und Solidarität oder „Einer für Alle – Alle für Einen“ für Gruppen konstituierend sein können, dann ist es sinnvoll, auch darüber zu sprechen, wie Gruppenprozesse funktionieren und wie schnell manche Personen in Gruppen aufgenommen und andere ausgeschlossen werden. Die Übung dient zur Sensibilisierung für Intergruppenprozesse und hilft dabei, mit den Jugendlichen Strategien zu überlegen, wie die nächsten „Neuen“ bessere Chancen bekommen, in die Gruppe integriert zu werden.

Trainingshandbuch für die JuLeiCa-Ausbildung und den jugendfeuweralltag, S. 98 >>

http://www.jugendfeuerwehr.de/fileadmin/user_upload/DJF/Download/Demokratie/Demokratie_steckt_an_Trainingshandbuch.pdf

 

 

 

2. Nachbereitung des Ausstellungsbesuches

 

Aussteiger/innen berichten

Inhalt und Ziel der Methode: Im Unterricht werden die beiden kurzen Filmbeiträge „Neonazi-Frauen - Eine Aussteigerin berichtet“ (http://bit.ly/1jJiX4d) und der Filmbeitrag „Ein Hessischer Neonazi steigt aus“ (http://bit.ly/1sgol2L) gezeigt. Die Schüler/innen erhalten die Aufgabe, die Aussteiger/innenberichte zu vergleichen. Mögliche Fragestellungen sind: Wo sind die Gemeinsamkeiten, wo die Unterschiede? Wie wirken die Protagonistinnen der Filme auf Euch? Womit müssen Personen, die aus der Nazi-Szene aussteigen, rechnen?

Methodenvorschlag „Pyramidendiskussion“: Einzelarbeit ca. 5 Minuten, Diskussion in Dreier-Gruppen ca. 10 Minuten, anschließendes Zusammentragen im Plenum und Ergänzungen durch die Lehrkraft

Folgende Fragen bzw. Aspekte können nach dem Film diskutiert werden:

  • Welche Rolle haben Frauen in der rechtsextremen Szene? Gewalterfahrungen? Schilderungen?
  • Erst das Abenteuer, dann die Ideologie?
  • „Überwindung des Systems“ - Pseudo-Revolutionär?
  • Kameradschaften – Spiele?
  • Zitate zu Enttäuschungsaspekten herausarbeiten
  • Bedrohung von Familien
  • Feindbilder und Demo-Tourismus
  • Gemeinschaft – Kameradschaft - „Macht der Gruppe“ vs. Individualität
  • Wo fühlst Du Dich wohl / In welcher Gruppe würdest Du Dich wohl fühlen? Enttäuschte Hoffnungen, Enttäuschungsaspekte / Freundschaft

Methode: http://baustein.dgb-bwt.de/PDF/C6-Kontrastbilder.pdf

 

 

1. LITERATURHINWEISE:

Becker, Reiner (2012): Wege in den Rechtsextremismus >> https://www.vielfalt-mediathek.de/material/rechtsextremismus/wege-in-den-rechtsextremismus.

  • Koch, Reinhard/Pfeiffer, Thomas (Hrsg.) (2009): Ein- und Ausstiegsprozesse von Rechtsextremisten. Braunschweig: Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen Ost GmbH.
  • Rommelspacher, Birgit (2006): „Der Hass hat uns geeint“: junge Rechtsextreme und ihr Ausstieg aus der Szene. Frankfurt a. M.: Campus Verlag.
  • Hafeneger, Benno/Becker, Reiner (2007): Rechte Jugendcliquen: zwischen Unauffälligkeit und Provokation; eine empirische Studie. Schwalbach, Ts.: Wochenschau-Verlag
  • Möller, Kurt/Schuhmacher,  Nils (2007): Rechte Glatzen: Rechtsextreme Orientierungs- und Szenezusammenhänge; Einstiegs-, Verbleibs- und Ausstiegsprozesse von Skinheads. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
  • Stefan Glaser, Thomas Pfeiffer (Hg.): "Erlebniswelt Rechtsextremismus; modern - subversiv - hasserfüllt". Hintergründe und Methoden für die Praxis der Prävention", erschienen im "Wochenschau Verlag"

 

  • 2. Filme und Medien: